BAR  STORE  CAFE  EVENT LOCATION

TASTINGS CATERING PROBIERBAR   
 

Was ist Ale? Was ist Lager?

I

Was ist Ale? Was ist Lager?

Die Antwort mag für viele ganz einfach klingen: Ale ist obergäriges Bier, Lager untergäriges! Aber vielleicht steckt noch ein bisschen mehr dahinter. Ale und Lager – es geht um Geschichte und Regionen.

Mit der Einordnung der Hefe und der unterschiedlichen Gärtemperatur kann man die Frage nach dem Unterschied zwischen Ale und Lager an den meisten Stammtischen vermutlich mit einem anerkennenden Nicken beantworten – stimmt aber nur teilweise. Insofern könnte man sich als allereinfachste Antwort auf die Frage, was denn ein Ale ist und was ein Lager merken:

  • Ales sind Biere, die mit einer obergärigen Hefe vergoren werden. Sie schwimmt an der Oberfläche des Bieres (oben!).
  • Lager sind Biere, die mit einer untergärigen Hefe vergoren werden.  Sie fällt während der Gärung nach unten, sammelt sich am Boden des Tanks (unten!).

Tatsächlich gibt es aber noch mehr in Sachen Ale und Lager – und vor allem Traditionalisten würdem dem sogar widersprechen. Blicken wir mal über den Gläserrand.

Was war zuerst: das Ale oder das Lager?

Die meisten Historiker sind sich einig, dass es das Ale bereits lange vor dem Lager gab. Allerdings nicht unter dem Begriff Ale. Vielmehr entsprach der Herstellungsprozess eines jeden Bieres schlicht dem eines Ales – obergärige Hefe, kein Hopfen und hohe Gärtemperaturen. Der Begriff Ale entstand später im Zusammenhang mit obergärigen, ungehopften, englischen Biersorten, eingebraut mit gut gelösten Malzen – in der Regel mit dem Infusions-, Springmaisch- oder Zubrühverfahren. Heute ist es mit der Definition deutlich komplizierter. Man sollte neben dem Herstellungsverfahren beachten, dass vor allem obergärige, britische Biere sich häufig deutlich von beispielsweise deutschen, obergärigen Bieren unterscheiden. Zudem hat sich die Verwendung des Begriffes grundlegend geändert – es werden unzählige gehopfte, nicht britische Biere als Ale bezeichnet.



Ale – Berühmte Bierstile:


Regionale Unterschiede: „Ich will doch nur ein Bier!“

Am deutlichsten merkt man den Unterschied der Bierstile im englischsprachigen Raum. Früher als ungehopfte Biere hergestellt, mit ganz wenig Alkohol und als Alltagsnahrung dienend, bekommt man heute, wenn man ein Ale bestellt, ein obergäriges Bier, oft das Hausbier – lokal gebraut mit einem höheren Alkoholgehalt und mehr Stammwürze. Vetreter der „Real Ale“-Bewegung setzen sich in Großbritannien dafür ein, dass das Ale mit wenig bis keiner Kohlensäure, ohne Schaumkrone und mit höherer Temperatur serviert wird. Porter und Stout müssen gesondert genannt werden – sie unterscheiden sich in der Herstellung von beiden Definitionen.Wenn du ein „beer“ orderst, bekommst du meistens ein Lager – untergärig, mit geringerem Alkoholgehalt und weniger Stammwürze. Neben regionalen Bieren, wird häufig Carlsberg oder Foster’s serviert. Der Begriff „beer“ ist eigentlich ein Import und steht seit dem 15. Jahrhundert für gehopfte Biere.In Deutschland ist, betrachtet man wieder nur das Herstellungsverfahren, die Klassifizierung von Ale und Lager im Prinzip die selbe. Auch hier gibt es Biere, die nicht eindeutig zugeordnet werden können (z.B. das Kölsch). Und es gibt mehr regionale Unterschiede – vor allem im sprachlichen Umgang mit dem Wort „Bier“. Man bekommt fast ausnahmslos ein Lager. In Süddeutschland werden vor allem die Stile Helles und Märzen serviert, in Norddeutschland häufig ein Pils. Möchte man ein Ale, ist es empfehlenswert sich schon für einen speziellen Bierstil entschieden zu haben.Zusammenfassend ein paar (grobe!) Richtlinien für die Herstellung von Ale und Lager. Aber vorsicht! Das Herstellungsverfahren ist nicht alles, je nach Definition macht die Herkunft, der richtige Ausschank und die (Nicht-)Verwendung von Hopfen ein Bier erst zum „echten“ Ale oder Lager!



Ale:

  • Alkoholgehalt: 3 bis 10 %vol
  • Stammwürze: 7,5 bis 32° Plato
  • obergärige Hefe
  • bei ca. 14 bis 27°C vergoren

Lager:

  • Alkoholgehalt: 4,5 bis 5,6 %vol
  • Stammwürze: 10 bis 12° Plato
  • untergärige Hefe
  • bei ca. 5 bis 9°C vergoren



 

 


 


 


 


 

 
E-Mail
Anruf